Das prächtige Chinesische Haus im Rehgarten des Parks Sanssouci ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Chinoiserie-Mode, die im 18. Jahrhundert die höfische Kultur in ganz Europa prägte. Die Außenansicht des Pavillons wird durch die lebensgroßen vergoldeten Figuren bestimmt, die einzeln oder in Gruppen um das Gebäude platziert sind. Im Inneren beeindruckt das Chinesische Haus mit einem großen Deckenbild, das eine ausgelassene chinesische Gesellschaft darstellt.
Auffallend sind die europäisch wirkenden Gesichtszüge der gemalten Figuren. Mangels Kontakt zum fernen Osten, entsprechen die Gesichter der Vorstellungskraft der Künstler. Friedrich II. mochte es, im Park Sanssouci zu flanieren und sich in ferne Welten zu denken. Das Chinesische Haus bot ihm dafür eine perfekte Kulisse in intimer Atmosphäre.