Klein Glienicke ist ein Stadtteil von Potsdam zwischen Park Babelsberg und der Glienicker Brücke und besticht durch seine pittoresken Schweizerhäuser, die Teil des UNESCO-Welterbes sind.
Lange Zeit war Klein Glienicke vor allem als der „Blinddarm der DDR“ bekannt, denn der Ort war komplett von West-Berlin und damit von der Grenze umgeben und bekam als Exklave der DDR den Status einer „Sondersicherheitszone“. Die einzige Verbindung nach Potsdam war eine schmale Brücke, die nur mit schriftlicher Genehmigung passiert werden durfte. Beim Spaziergang durch Klein Glienicke informieren Stelen über die Geschichte des Ortes.
Die Schweizerhäuser gehen auf Prinz Carl zurück. In der Zeit von 1863 bis 1867 ließ er zehn Häuser im Schweizer Stil errichten. Nur vier sind davon heute noch erhalten, zwei in der Waldmüllerstraße, eines in der Wilhelm-Leuschner-Straße und eines in der Louis-Nathan-Allee. Peter Joseph Lenné war mit der Landschaftsgestaltung des Gebietes beauftragt. Er bezog auch den heute auf Berliner Gebiet liegenden Böttcherberg in die gartenkünstlerische Planung ein. Auf dem Berg wurde die halbkreisförmige Loggia Alexandra errichtet. Imposante Sichtbeziehungen führen von hier in die umliegende Kulturlandschaft.
Auf dem Alten Friedhof von Klein Glienicke sind zahlreiche Persönlichkeiten begraben, die für die Ortsgeschichte und auch überregional von Bedeutung waren. Die vielen dekorativen Grabanlagen legen hierüber Zeugnis ab. Wenige Minuten vom Alten Friedhof entfernt steht die kleine neogotische Kapelle, die nach Plänen von Reinhold Persius errichtet und 1881 eingeweiht wurde.
Mit seinen architektonisch wertvollen und ortsbildprägenden Bauten ist Klein Glienicke ein wichtiger Bestandteil der Welterbestätte als Bindeglied zwischen den Parkanlagen von Babelsberg und Glienicke.