Glühweinduft und Lichterglanz
Die europäischen Einflüsse, die Potsdam geprägt haben, finden sich auch in den traditionellen Weihnachtsmärkten wider. Wo sonst finde ich ein niederländisches Sinterklaas-Fest, einen böhmischen Weihnachtsmarkt und einen polnischen Sternenmarkt. Und die Liste ließe sich noch fortsetzen. Doch braucht mein Adventsbummel durch Europa eine gute Planung, finden die zahlreichen Weihnachtsmärkte doch teilweise an unterschiedlichen Adventswochenenden statt.
Am 25. November 2024 wurde um 16 Uhr mit dem Stollenanschnitt von Potsdams Oberbürgermister Mike Schubert der Weihnachtsmarkt „Blauer Lichterglanz“ in der Potsdamer Innenstadt offiziell eröffnet. Ein Termin, der auch bei mir nicht fehlen darf. Und dann, und auch das ist schon Tradition, geht es auch in diesem Jahr wieder in die Höhe mit dem Riesenrad auf dem Bassinplatz. Der Blaue Lichterglanz lässt Potsdams historische Innenstadt erstrahlen – der Blick von oben ist unvergleichlich schön.
Das erste Adventswochenende steht für mich ganz im Zeichen Osteuropas. Im Kutschstallhof vor dem Brandenburg Museum und der historischen Gewölbehalle finden wieder Sternenmarkt und Sternenfest statt, Weihnachtsatmosphäre auf Polnisch. Bei Volksmusik das Tanzbein schwingen, dampfende Pierogi genießen und dass ein oder andere Weihnachtsgeschenk von polnischen Kunsthandwerkern und Kunsthandwerkerinnen entdecken. Beschwingt geht es weiter zum Böhmischen Weihnachtsmarkt auf dem Weberplatz in Babelsberg, dort wo sich vor über 270 Jahren böhmische Weber ansiedelten. Fast mystisch wirkt dieser Weihnachtsmarkt mit seinen wärmenden Feuerstellen, dem dunklen Grün der vielen Tannenbäumen, der mittelalterlich klingenden böhmischen Musik und dem Funkeln der Böhmischen Kristallfee. Glasbläser präsentieren ihre filigranen Kunstwerke und den Schmied bearbeitet auf seinem Amboss das glühende Metall mit dem Hammer. Der Duft von frisch gebackenem Brot und vielen anderen Leckereien liegt in der Luft. Vor der Werkstatt des Weihnachtsmannes warten Kinder geduldig auf den Weihnachtsmann, um ihm ihre Wünsche auf liebevoll gestalteten Wunschlisten zu übergeben.
Mit vielen anderen, großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern warte ich am zweiten Adventswochenende auf Sinterklaas und seine Pieten. Er kommt in Potsdam per Schiff, um dann traditionell, ganz wie in den Niederlanden, auf einem Schimmel ins Holländische Viertel zu reiten und den gleichnamigen Weihnachtsmarkt zu eröffnen. Vor den roten Backsteinbauten mit den typischen Giebeldächern im holländischen Stil reihen sich die Marktstände, viele bieten niederländisches Handwerk an von kunstvoll geschnitzten Klompen bis zu den filigranen Stickereien der Perlenstickerinnen. Korbmacher zeigen ihre ihre Arbeit und ich freue mich auf eine Kniepertjes, eine Honigwaffel, die am offenen Feuer gebacken wird. Die schmissigen Melodien der Pietenkapelle sorgen für eine beschwingte Weihnachtsstimmung.
Neben den vier großen Weihnachtsmärkten gibt es in Potsdam viele kleine Weihnachts- und Adventsmärkte, von der WEINnacht auf dem königlichen Weinberg, dem Wintermarkt am MINSK bis zum Nikolausmarkt auf dem Lottenhof. Diese und weitere Weihnachtsmärkte, wie auch Weihnachtssingen und andere Veranstaltungen im Advent findest du unter weihnachten-potsdam.de