März-Rezept: Katrines Stamppot
Es begab sich zu der Zeit
Friedrich Wilhelm I. wurde landläufig als der Soldatenkönig benannt. Er war der Vater des über alle Grenzen bekannten Friedrichs II. Allerdings war er kein Freund der Völlerei, noch der schönen Künste. Sein Ansinnen galt der Ordnung und der Frömmigkeit. Seine Tatkraft legte er auf das Militär, damit vertrieb er etliche reiche Adlige, Kaufleute und Künstler, um dann andere Menschen in die neu entstehende Stadt Potsdam zu holen.
Unter der fachkundigen Leitung des Bauherrn Jan Bouman ließ der Soldatenkönig 1733 das Holländische Viertel errichten. Er warb hierfür Handwerker, Kaufleute und auch Offiziere in Holland an. Sie füllten das Viertel mit Leben und stärkten die Arbeitskraft der Stadt.
Ein Ensemble aus vier Karrees
Etwa 150 Häuser gliedern sich in einer bunten Mischung zwischen Wohnhäusern, Restaurants, Cafés und Galerien. Viele inhabergeführte kleine Geschäfte locken mit eigenen Kreationen, darunter auch Bioware. In der Mittelstraße widmet sich ein Museum der Entstehung des Viertels und gibt Einblicke in das Wirken des Bauherren Jan Bouman.
Einen Besuch im Holländischen Viertel, den darf sich wirklich niemand entgehen lassen. Mindestens einmal in der Woche muss ich meine Runde drehen. Ich werde es nicht müde, immer und immer wieder verliebe ich mich in diese Häuserzeilen – seufz!
Ein Platz für das Miteinander
All meine Freunde und auch meine Gäste können den Verlockungen des Holländischen Viertels nicht widerstehen. Ganz besonders zu den drei großen Festen machen wir uns auf. Im April zum Tulpenfest gibt es alles rund um diese Pflanzen. Auch Tulpenzwiebeln und Ratschläge in Hülle und Fülle. Dazu natürlich all die herrlichen Köstlichkeiten wie Waffeln gefüllt mit Karamell, Gouda in riesigen Stücken, so groß wie Wagenräder und eingelegten Matjes zu Frietjes. Abtauchen in eine andere Welt. Mitten in Potsdam mit dem Gefühl von Amsterdam. Großartig! Und im September lockt der Töpfermarkt genauso wie im Dezember das Sinterklaas-Fest.
Bei all den Spektakeln gibt es einen Platz für das Miteinander. Interkulturell, offen und voller Freude treffen sich Preußen, Meisjes und all die, die Lust auf Holland in Brandenburgs Hauptstadt haben. Um dieses Gefühl ein bisschen mit nach Hause zu nehmen, gibt es mein frei interpretiertes niederländisches Nationalgericht "Stamppot". Ein Essen für Freunde auf der Basis von Kartoffeln, das kann kein Zufall sein.